Heiliges Grab restauriert
Die Restauratorin Mag. Friederike Klapf schreibt zum Heiligen Grab Landl:
Es ist eine im Nazarener Stil mit Anklängen des Jugendstils sehr kunstvoll gemalte und selten große und umfangreiche Darstellung des heiligen Grabes. Nach dem Stil zu urteilen dürfte es Ende des 19. oder Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden sein. Leider habe ich keine Signierung gefunden; der Künstler und die wirkliche Datierung sind daher nicht bekannt.
Der Hintergrund hinter dem Leichnam Christi ist ein Ölbild; alle anderen Teile sind aus Holz gemalt. Alle Teile sind stark verschmutzt gewesen und haben zahlreiche Gebrauchsspuren von herunter geronnenem Wachs, das die Farbe ausbleicht, Löcher von Bohrungen und eingeschlagenen Nägeln aufgewiesen. Ich habe alle Teile gereinigt, Sprünge geleimt, Löcher gekittet. Nach dem Schleifen der Kittstellen haben ich die Farben regeneriert um der Farbe wieder Bindemittel zu geben und die Originalfarbe wieder herzustellen. Anschließend habe ich in mühevoller Kleinarbeit jede Fehlstelle geschlossen, indem ich die Ölfarben dazu bei jedem Pinselstrich passend gemischt habe. Ein Schlussfirnis schützt die Bilder für die Zukunft. Eine besondere Aufgabe ist die riesige Wolke ganz oben mit einem Durchmesser von 2,30m gewesen. Die annähernd 300, ca. 80cm langen und 2-5mm breiten Strahlen habe ich genau mit Mixtion nachgemalt, nach 3 Stunden Schlagmetall aufgelegt. Da die Ränder durch die Metallauflage nicht schön werden, habe ich dann jeden einzelnen Strahl beidseitig mit Lineal und Messer gerade geschnitten. Auch den großen Strahlenkranz darüber habe ich mit dem Schlagmetall neu vergoldet.
So sehr hat Gott die Welt geliebt das er seinen eingebornen Sohn hingab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16.